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Bürgerinitiative gegen unnötigen Fluglärm

Frankfurt am Main - Bergen-Enkheim

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In Bergen-Enkheim gibt es 3 Fluglärm-Mess-Stationen unter der Abflugroute 07-N(Lang)

 

Name

Standort

Betreiber

Werte

Bergen-Enkheim 1 Bornweidstr. 21 Bürgerinitiative (altes Gerät)
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Bergen-Enkheim 2 Am Pohlsberg Stadt Frankfurt - Umweltdezernat
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Bergen-Enkheim 3
Alter Wartweg 11 (vom 21.5.10 - 16.7.2010) ab 17.7. Bornweidstr. 21

Bürgerinitiative (neues Gerät)

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Die Bürgerinitiative gegen unnötigen Fluglärm mit Sitz in Frankfurt-Bergen-Enkheim nutzt 2 Geräte für die Messung von Fluglärm. Keine Konkurrenz zu dem Mess-Gerät der Stadt Frankfurt in Bergen, sondern in Absprache mit dieser eine sinnvolle Ergänzung auf gleichem technischen Niveau. Nachdem klar wurde, dass die Messungen mit dem alten Gerät durchaus verwertbar sind, kann das neue Gerät nun als flexible Mess-Station eingesetzt werden. Vom 21.5.10 - 16.7.10 wurde es im äußersten Westen von Bergen-Enkheim betrieben und dient somit dem Vergleich mit der Mess-Station Bergen-Enkheim 2, die im äußersten Osten steht. Der Vergleich liefert schon nach dem ersten Versuchstag erstaunliche Ergebnisse.

Das neue geräuschlose Gerät – so groß wie ein halber Schuhkarton  - wird einen 5 Jahre alten, im Dauerbetrieb rund um die Uhr laufenden PC mit Bildschirm ersetzen.
Zuständig für die rasante Entwicklung der Hard- und Software ist der Deutsche Fluglärmdienst, eine wohl einmalige Privatinitiative in Europa.
Die Entwicklung begann 2004 mit Messwerten, die in „Fieber-Kurven“ umgewandelt wurden und über eine Internetverbindung den Grundlärm und den aufgesetzten Fluglärm wie Fieberkurven aufzeichneten.
Ein Riesenfortschritt, denn fortan behauptete niemand mehr, in Bergen-Enkheim gebe es keinen nennenswerten Fluglärm. Ausdrucke vorhandener Aufzeichnungen brachten die Ignoranten zum Schweigen.
Im nächsten großen Entwicklungsschritt Schritt wurden dann die Radarspuren der Jets aufgezeichnet und tagesglatt zur Verfügung gestellt. Natürlich konnte man die Radarspuren auch von der Deutschen Flugsicherung anfordern, nachdem man ca. 1998 die unsinnigen Schutzbehauptungen vom Datenschutz fallen ließ. Diese auskunftspflichtige DFS ließ sich aber mit der Bereitstellung der Radarspuren 6 – 8 Wochen Zeit und forderte den Betroffenen horrende Summen in der Größenordnung 50 – 100 Euro für wenige Blatt Papier ab. Die Strategie war klar: Man wollte sich nur unter Zwang in die Karten sehen lassen und setzte auf den Faktor Zeit und den eigenen Vorsprung an wissen, bis die dummen Anrainer erkannten, was am Himmel alles geht und auch gemacht wird.

Nutzen und Auswertung der Lärmmessung


Bis auf die Namen der über unsere Dächer fliegenden Piloten wissen wir nun alles:
Lärmwerte der einzelnen Flugzeugtypen und Luftfahrtgesellschaften, die Flugnummern und damit die Zielflugorte, An- und abspuren, die Steigprofile, abgebrochene Landungen, Notlandungen kurz nach dem Start, nachdem das Startgewicht der Jets für die Not-Landung entsprechend reduziert werden muss.
Auch kann man n estimmten Tagen sehen, dass man bis heute locker auch ohne die Startbahn 18-West ausgekommen wäre.
Für Bergen-Enkheim ist entscheidend: Man benötigt gar keine gebündelten Abflugrouten, sondern kann sich einen kürzeren oder längeren Weg nach New-York, San Francisco oder Tokio suchen
Die Steigprofile der meisten Jumbos und vor allen Dingen der 4-motorigen Lufthansa Airbusse A 340 sind so katastrophal flach, dass man die Frage stellen muss, ob hier nicht die Überfluggemeinden den Preis dafür bezahlen, dass man die Treibwerke schont und ein wenig Kerosin spart.
Transparent werden aber auch die völlig überflüssig langen Anfüge beisielsweise bei Westwind über Berge-Enkheim, Hanau und Offenbach
gültig ist.

Überflugerkennung:

Die Überflugerkennung ist immer noch sehr problematisch: An mehreren Tages wurden daher die Überflüge nach Sicht ausgewertet. Beispielsweise wurden am 27.9.09 von 26 realen Überflügen nur 7 zwischen 14.43h und 15.34h von der Station Bergen-Enkheim 3 erkannt. Um zu realen Ergebnissen zu gelangen, muss man daher die Lärmkurven von Hand auswerten.In erster Näherung kann für Bergen-Enkheim 3 bei 24 Stunden Betriebsrichtung 07 (Ostwind) ein Faktor von 3 angesetzt werden. Also waren es am 27.9.09 nicht 48 Überflüge, sondern ca. 150. Die Werte Leq3 sind allerdings richtig, da sie nicht aus der Überflügen berechnet werden, sondern den Gesamtlärm widerspiegeln.. Aus dieser Erkenntnis ergibt sich eine wichtige Schlussfolgerung: Die Leq3-Werte sind sehr stark von dem Flugzeugmix abhängig und keineswegs proportional der Anzahl Überflüge. Die Anzahl Überflüge sind alledings ein gutes Maß für den Grad der Belästigung in Gebieten mit niedrigem Grundlärm: Taunus, Bergen-Enkheim beispielsweise.